Kranzelreiten in Weitensfeld
In Weitensfeld im Gurktal küsst ein Jüngling alljährlich zu Pfingsten eine steinerne Jungfrau. Einer der schönsten Bräuche Kärntens begann angeblich mit dem “schwarzen Tod”. Als im 17. Jahrhundert die Pest, oft auch als “schwarzer Tod” bekannt, die Leute dahinraffte, blieben laut einer Sage in Weitensfeld nur das Fräulein vom Schloss Thurnhof und drei Bürgersöhne am Leben. Die Jungfrau forderte die drei Burschen zu einen Wettlauf auf. Der Sieger durfte das Fräulein küssen und heiraten. In Erinnerung an diese Begebenheit entstand der einzigartige Brauch des Kranzelreitens, der nie enden darf, denn sonst käme großes Unglück über den Ort.
Am Pfingstsonntag, nach der Heiligen Messe und dem Frühschoppen, laden die Weitensfelder Reiter die Bewohner der umliegenden Orte schließlich zum Fest ein. Am Pfingstmontag wartet hierzu die steinerne Jungfrau am Marktplatz, geschmückt mit einem weißen Kleid und einer roten Schärpe auf den Wettlauf der drei Burschen und den Kuss des Siegers. Alle 25 Jahre nimmt anstelle der steinernen Jungfrau eine echte „Maibraut“ das Myrthenkranzerl und den Kuss des Siegers in Empfang.
Hüttenberger Reiftanz
Österreichs eindrucksvollstes Bergmannsfest, der Hüttenberger Reiftanz mit dem ältesten überlieferten Männerkettentanz von ganz Europa, zeigt die Bedeutung die der Bergbau für die Region hatte.
Das Norische Eisen aus dem Gebiet um Hüttenberg galt im antiken Rom als Symbol für Härte und Beständigkeit. Bis ins 19. Jahrhundert belebte der Bergbau die Wirtschaft der gesamten Region.
Alle drei Jahre, am Sonntag nach Pfingsten, ist Hüttenberg Schauplatz alter Bergmannstradition. Der Name „Reiftanz“ kommt von den laubüberzogenen, bogenförmigen Tanzreifen. Diese dienen zur Formierung von verschiedenen, kunstvollen Figuren, die Szenen aus dem Bergmannsleben symbolisieren. Für Spaß und Unterhaltung sorgen übrigens der „Hans Obermoar“ und der „Schwoafträger“. Eine bedeutende Rolle spielt ebenfalls die Reiftanzbraut im weißen Kleid, begleitet vom Bergkommissär. Beim sogenannten „Pritschen“ werden die Ehrengäste – zum Gaudium der Zuseher – auf eine Bank gelegt. Der Obermoar versetzt ihnen mit seiner Pritsche drei Hiebe, was Glück und Gesundheit bringen soll. Das Pritschen zieht sich bis zum nächsten Tag, dem „Pritschenmontag“ hin, der in Hüttenberg ein offizieller Feiertag ist.
Nächste Reiftanz Aufführung: 12. Juni 2022
Spectaculum in Friesach
Alle zwei Jahre am letzten Wochenende im Juli verwandelt sich Friesach, die älteste Stadt Kärntens, zu einem mittelalterlichen Schauplatz. Hierzu treffen sich Fürsten, Ritter, Gaukler, Musiker und Feuerschlucker und feiern eines der schönsten Mittelalterfeste Österreichs, das „Spectaculum zu Friesach“.
In den Straßen der Altstadt herrscht reges Treiben der Händler und Marktfahrer, die ihre mittelalterlichen Waren anbieten. Darüber hinaus begeistern Gaukler und Spielleute die Gäste mit Feuershows, Zaubertricks, Musik und mittelalterlichen Tänzen. Schwer gerüstete Ritter kämpfen um die Gunst der holden Burgfräulein, die sich in ihren schönsten Kleidern, genäht nach mittelalterlichem Vorbild, zeigen. Für Speis und Trank nach alter Sitte ist bestens gesorgt und abends, wenn es dunkel wird, erhellen nur Fackeln und Feuerschalen die alten Mauern der Stadt. Eine einzigartige Atmosphäre, die man erlebt haben muss.
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